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leichter Schneefall

Touristisches Highlight in den Hohen Tauern

Jahrhundertelang nutzten die Menschen im Hochgebirge nur die Passübergänge. Die Gipfel mieden sie, denn dort wohnten nach tradierter Überlieferung die Götter, Geister und Dämonen. Das änderte sich erst mit der Aufklärung Ende des 18. Jahrhunderts. Die Vernunft siegte über den Aberglauben. Forscher suchten nach unbekannten Pflanzen und Mineralien, führten Vermessungen durch. Adelige, Kirchenfürsten und wohlhabende Bürger bestiegen erstmals die Gipfel, Einheimische dienten zumeist als Hilfskräfte.

Die wechselvolle Geschichte der Rudolfshütte von den ersten Anfängen ab 1874 als kleine Schutzhütte
unterhalb des Kalser Tauern

bis zum heutigen modernen Berghotel:

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Die Anfänge

der Rudolfshütte

1874 errichtet die Sektion "Austria" nahe dem Weißsee eine der ersten Schutzhütten in den Hohen Tauern. Die 8 x 4,75 m große Hütte bot im Erdgeschoß in zwei Räumen Platz zum Kochen und Essen bzw. zum Schlafen auf fünf Matratzen sowie mehreren Notschlafstellen unter dem Pultdach. Die Kosten für Grundstück und Hütte beliefen sich auf 1.550 Gulden. Die Herstellung des alten Saumpfades ins Dorfertal nach Osttirol erforderte ca. 2000 Gulden. Neben Gönnern des Alpenvereins spendete Fürst Liechtenstein 1.200, Baron Hofmann 250 und Baron Rothschild 200 Gulden. 

7.9.1874  fertiggestellt
25.8.1875 genehmigte Kaiser Franz Joseph I. die Benennung der Schutzhütte nach seinem einzigen Sohn Kronprinz Rudolf. Kein Wunder, dass nach dieser hohen Auszeichnung die offizielle Eröffnungsfeier als großes Fest mit Böllerschüssen gefeiert und feierlich eröffnet wurde.

1896
1880

Bewirtschaftung und Erweiterungen

1880 übernahm ein Pächter während der Sommerzeit die Bewirtschaftung
1883 umgebaut und vergrößert
1885 Stall und Keller errichtet
1896-1898 erweitert
1919/20, 1925, 1929, 1932 Sanierungs- und Umbauarbeiten

1953

Der im Jahr 1953 aufgestaute Weißsee machte den Neubau der versunkenen Rudolfshütte rund 65 m über dem nun höheren Wasserspiegel notwendig. 

Ein alpiner Stützpunkt

"Austria Dörfl"

Als Ersatz für die alte Rudolfs-Hütte erhielt die Sektion Austria die drei Wohnbaracken zur Verfügung gestellt, die ursprünglich für die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in der ersten Bauphase ab 1939 errichtet und nach Kriegsende bis zur Fertigstellung der Kraftwerksanlagen am Weißsee von Bauarbeitern benutzt wurden. Diese wurden bis zur Fertigstellung bis 1958 unter dem Namen Austria Dörfl als alpiner Stützpunkt genutzt, danach abgerissen, so dass heute nur noch die Fundamente zu erkennen sind.

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Die Geschichte und Lage der Rudolfshütte ist unvergleichlich
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Neubau

und Eröffnung

1958 Neubau als Ersatz der alten Rudolfs-Hütte
30.5.1959 wurde das neue, viel größere Haus mit dem Namen "Hotel Weißsee" eröffnet. Die traditionsreiche Bezeichnung "Rudolfshütte" war nur mehr beigefügt. Die 220 Gästebetten sprengten alle Grenzen der Größe bisheriger Schutzhäuser des Alpenvereins. 

"Hotel Weißsee" - ein Intermezzo

Bergsteiger, Prominente & Skifahrer

Das Hotel diente nicht nur Alpinisten als Ausgangspunkt für Berg- und Skitouren, sondern lockte auch viel Prominenz an. Erwähnt seien hier nur Prinz Karim Aga Khan IV. und die niederländische Prinzessin Irene. 

Die österreichische Skinationalmannschaft nutzte das Berghotel immer wieder als Quartier für ihre Trainingslager. Berühmte Skikanonen wie Toni Sailer, Anderl Molterer, Hias Leitner, Pepi Stiegler und Karl Schranz fühlten sich hier ebenso wohl, wie die Rennläuferinnen Edith Zimmermann, Traudl Hecher, Christl Haas und viele andere. 

Seit 1960 führen Forscher und Wissenschaftler vor allem der Universität Salzburg Messungen an den Gletschern im Weißseegebiet durch und können dadurch die Veränderungen exakt dokumentieren. Seit vielen Jahrzehnten werden bei der Rudolfshütte Wetterdaten aufgezeichnet und heute täglich sechs Mal an die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien gemeldet. 

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Alpin- und Schulungszentrum

Übernahme

1978 verkaufte die "Sektion Austria" des OeAV das "Hotel Weißsee" an den Österreichischen Alpenverein. Der neue Eigentümer setzte bereits ein Jahr später eine bauliche Erweiterung und grundlegende Umgestaltung des äußeren Erscheinungsbildes um und fügte die Bezeichnung des Hauses den traditionsreichen Namen wieder ein. Das "Alpinzentrum Rudolfshütte" war als Ausbildungszentrum des OeAV mit einem umfangreichen Kursprogramm konzipiert. 

Die wirtschaftlichen Erwartungen des Alpenvereins mit seinem Alpinzentrum und jene der Seilbahnbetreiber erfüllten sich allerdings nicht. Die Seilbahn wurde 2003 verkauft, die Rudolfshütte ein Jahr darauf. 

2004 die gesamten Anlagen werden nunmehr von Dr. Wilfried Holleis geführt. Die Zeller Familie Holleis als neue Eigentümer der Rudolfshütte begannen sofort mit Investitionen zur Steigerung der Attraktivität des Hauses und eröffneten das renovierte Berghotel bereits am 17. Dezember 2004 wieder. Der Aufschwung bei den Nächtigungszahlen bestätigte die Konzeption des neuen Betreibers.